Ein Gott, der aufhorcht

Wer hat das vielleicht schon einmal gedacht: Was nützt das ganze Beten? Die Welt zerfällt  in Scherben, die Nationen spielen gerade verrückt und all das, was für uns als Christen hoch und heilig ist, wird mit Füßen getreten, wo wir auch hinschauen,  wir sehen, dass wir als Gläubige in einer schrumpfenden Kirche mehr und mehr zu Minderheit werden. Wo ist da Gott? Hat das denn alles noch Sinn mit dem Glauben?

Wir sind nicht die ersten mit solchen Zweifeln und Anfragen, das sehen wir schon in der Bibel, im Buch Maleachi:

„Es hat keinen Sinn, Gott zu dienen. Was haben wir davon, wenn wir auf seine Anordnungen achten, …, denn die Frevler haben Erfolg, sie stellen Gott auf die Probe und kommen doch straflos davon.“ (Mal 3, 15).

Interessant ist, wie Gott darauf reagiert. 

„Der Herr horchte auf und hörte hin und man schrieb vor ihm ein Buch, das alle in Erinnerung hält, die den Herrn fürchten und seinen Namen achten.“ (Mal 3, 16)

Persönlich fand ich dieses Aufhorchen Gottes sehr berührend. Wir reden nicht ins Leere, selbst wenn wir unseren Zweifeln und Anfragen Ausdruck geben. Gott ist wirklich da, auch wenn er uns von unserem Erleben her gerade sehr fern scheint.

Er antwortet dem Propheten Maleachi:

„Was ihr über mich sagt ist kühn.“ (Mal, 3, 13).

Und dann erinnert er an das, was er denen versprochen hat, die seinen Namen ehren und hochhalten. Und es ist nur Recht, dieses auch heute in Anspruch zu nehmen.

Denn sein Wort ist ewig und in ihm finden wir die Wahrheit, ungetrübt durch die Lügen und Verdrehungen der Welt. Durch das Wort Gottes wird uns das Handeln Gottes deutlich, es offenbart uns sein Wirken in der Welt.

Er sprich uns durch sein Wort die große Verheißung an die Treuen und Standhaften zu, die auch in Bedrängnissen am Herrn festhalten, die unablässig auf ihn vertrauen und die nicht aufhören, an seinen Geboten festzuhalten, gleichgültig, was die Welt sagt, und wenn es noch so sehr dem Zeitgeist widerspricht.

„Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und ihre Flügel bringen Heilung. Ihr werdet hinausgehen und Freudensprünge machen, wie Kälber, die aus dem Stall kommen.“ (Mal 3, 20)

„Sie werden an dem Tag, den ich herbeiführe, mein besonders Eigentum sein. Ich werde gut zu ihnen sein, wie ein Mann gut ist zu seinem Sohn, der ihm dient. Dann werdet ihr wieder den Unterschied sehen zwischen dem Gerechten und dem, der Unrecht tut.“ (Mal 3,  17-18)

Gott ermutigt uns durch sein Wort, an ihm festzuhalten. Er ruft uns, noch intensiver auf seine Verheißungen zu bauen, sie tiefer zu verstehen und sie zu ergreifen, gerade jetzt, und immer mehr Nähe zu ihm zu wagen.

Für die, die sich von dem Herrn abwenden und abgewandt bleiben, obwohl sie die Möglichkeit hätten, sich ihm zuzuwenden, spricht der Herr Worte des Gerichts. 

„Denn seht, der Tag kommt, er brennt wie ein Ofen: da werden alle Überheblichen und Frevler zur Spreu, und der Tag, der kommt, wird sie verbrennen, spricht der Herr der Heere. Weder Wurzel noch Zweig wird ihnen bleiben.“ (Mal 3,19)

Wir sollten dieses nicht triumphalistisch verstehen und uns hüten, diese Worte der Heiligen Schrift dazu zu missbrauchen, selbst zu verurteilen, denn das Urteil gehört allein Gott. Gott allein kennt die Herzen. Wir alle sind Sünder. Wer kann vor dem Herrn ohne seine Liebe und Barmherzigkeit bestehen?

Es sollte uns immer bewusst sein, wie viel wir vom Herrn schon empfangen durften. Wir sind gerettet allein aus Gnade. Wir verstehen es als eine Vereinigung mit der Barmherzigkeit Gottes,  derer wir selbst unablässig bedürfen, in die Fürbitte zu gehen, besonders für die, die gefährdet sind, auf ewig verloren zu gehen.  

Wo finden wir den Herrn, um uns  immer tiefer zu ihm zu bekehren? Wir finden ihn besonders in seiner dichtesten, und stärksten Gegenwart in der heiligen Eucharistie. Gehen wir nicht nur zur heiligen Messe, um ihn zu empfangen, sondern ehren wir ihn auch in der Anbetung, sei es still in einer Kirche vor dem Tabernakel, sei es bei der Aussetzung des Allerheiligsten in Gemeinschaft im Lobpreis oder allein in der Stille.

Gehen wir zu Ihm, zu Jesus, der unsere Hoffnung ist in diesen Zeiten der Drangsal, empfangen wir von ihm Trost, Heilung, Hoffnung und Stärke, um mit ihm zu bestehen.

Wer Interesse an einem intensiven Weg der eucharistischen Anbetung hat, der ist eingeladen, sich Christus in der Heiligen Eucharistie zu weihen, mehr dazu zu finden ist hier.

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