Durch die Weihe an das Allerheiligste Sakrament möchten wir zu einen intensiven Leben aus den Sakrament der Eucharistie gelangen. Diesem wollen wir besonders Ausdruck geben, indem wir
1 tägliche Anbetung halten, möglichst eine Stunde — so wie es der Alltag erlaubt —, wenn möglich vor dem ausgesetzten Allerheiligsten, einem Tabernakel, oder in geistiger Weise, z.B. an einem Gebetsplatz zuhause.
2 Sollten wir vor verschlossenen Türen stehen, bitten wir den Ortspfarrer oder den jeweils zuständigen Priester, die Kirche oder Kapelle zu öffnen oder öffnen zu lassen, damit eine persönliche Anbetungszeit vor dem Tabernakel oder sogar dem ausgesetzten Allerheiligsten möglich ist.
3 Die regelmäßige Anbetung ist die Quelle der Gnaden für diesen geistlichen, eucharistischen Weg. Durch die regelmäßig gehaltenen Stunden Anbetung in der heiligsten Gegenwart Jesu werden wir immer vertrauter mit ihm, und er kann uns zum Beispiel leichter auch während unserer Beschäftigungen und Aktivitäten im Alltag berühren.
4 Wir bemühen uns um die gute Gewohnheit, während unserer alltäglichen Aktivitäten, in Freude, im Leiden und in den Wechselfällen des Lebens immer in geistiger Weise Jesus Christus zu lieben und anzubeten, und so unseren Alltag von ihm durchdringen zu lassen.
5 Aus dem eucharistischen Christus zu leben heißt ebenso für uns, oft die heilige Messe mitzufeiern und Christus zu empfangen. So wollen wir die Messe mit innerer Leidenschaft mitfeiern und Christus mit liebendem und anbetendem Herzen empfangen.
6 Die regelmäßige Beichte ist uns ein Anliegen — wenn möglich mindestens einmal im Monat, gerade auch wegen des häufigen Kommunionempfangs.
7 Der Tisch des Brotes und der Tisch des Wortes gehören für uns eng zusammen. Wir wollen das Wort Gottes ehren und uns von ihm nähren lassen z.B. durch tägliche Schriftlesung, z.B. auch vor dem Allerheiligsten.
8 Wir wollen darauf hören, in welcher Weise wir vielleicht als Laien gerufen sind, dem eucharistischen Christus wieder mehr Geltung zu verschaffen. Das kann z.B. sein, in unserer jeweiligen Gemeinde eine eucharistische Anbetung ins Leben rufen, neue Formen von Anbetung zu gestalten oder neue Möglichkeiten zu finden, über die Eucharistie zu sprechen — dieses immer im Gehorsam zu den leitenden Priestern und im Einklang mit der katholischen Lehre.
9 Der Gründonnerstag als Tag der Einsetzung der Eucharistie soll, wenn die Umstände es zulassen, der Tag sein, an dem die Weihe an Christus im Allerheiligsten Sakrament vollzogen wird. Genauso soll Gründonnerstag der Tag für eine jährliche Erneuerung der Weihe sein. Es soll nicht während der Gründonnerstagsliturgie stattfinden, sondern während der Anbetungszeit auf den Karfreitag hin.
Fronleichnam, als Tag des besonderen Festes der der Eucharistie, kann ebenso der Tag sein, an dem die Weihe an Christus im Allerheiligsten Sakrament und ihre jährliche Erneuerung vollzogen wird. Da es an Fronleichnam in der Regel neben der Sakramentsprozession und der feierlichen Abschlussliturgie keine extra eucharistische Anbetung gibt, muss geschaut werden, wie die Umstände es zulassen. So kann das Weihegebet privat während der Sakramentsprozession gesprochen werden. Falls es priesterliche Unterstützung dafür gibt, könnte die Weihe als öffentlicher Akt während der Abschlussliturgie stattfinden, oder während einer zusätzlich anberaumten eucharistischen Anbetung nach der Liturgie.
Falls es die Unterstützung eines Priesters oder Diakons für diese Weihe gibt, könnte die Weihe als öffentlicher Akt stattfinden. Wann und wie dieses geschehen könnte, hängt von der jeweiligen Situation ab.
Falls die in besonderer Weise von der Eucharistie geprägten, liturgischen Tage nicht anvisiert werden können, ist es selbstverständlich möglich, jederzeit ein privates Weihegebet vor einem Tabernakel oder während einer eucharistischen Anbetung zu sprechen. Insofern sind der Gründonnerstag und Fronleichnam nur Empfehlungen.
Bei der Kirche unter einer Verfolgungssituation oder dort, wo es keinen Zugang mehr zu einem Tabernakel gibt, kann eine solche Weihe und ihre Erneuerung ebenso allein über eine geistige Verbindung mit dem eucharistischen Christus erfolgen.
Gut ist es ist in jedem Fall, wenn die Weihe in Begleitung eines Priesters oder Diakons abgelegt wird.
10 Empfohlen wird eine sechswöchige Vorbereitungszeit, ähnlich strukturiert wie Exerzitien im Alltag. Wenn es mehrere Interessierte gibt, beinhaltet dieses z.B. ein wöchentliches Treffen mit demjenigen, der die Vorbereitung übernommen hat. Individuelle Begleitungsgespräche sollten zusätzlich angeboten werden. Bei den wöchentlichen Treffen wird die vergangene Woche reflektiert und jeweils ein Impuls für die kommende Woche gegeben. Ist nur ein Interessierter da, genügen regelmäßige Begleitungsgespräche, die individuell abgesprochen werden. In dieser Vorbereitungszeit soll die eucharistische Anbetung bewusst praktiziert und reflektiert werden, um sich selbst mit der Praxis kennenzulernen. Ist der Gründonnerstag der angestrebte Weihetag, kann für die Vorbereitungszeit die Fastenzeit genommen werden.
Gut ist es, wenn die Vorbereitung auf die Weihe in den Händen eines Priesters oder Diakons liegt, der eine tiefe Beziehung zum eucharistischen Christus lebt und selbst ein aktiver Anbeter ist. Sollte dieses nicht möglich sein, kann die Vorbereitung durch Ordensleute oder einfache Gläubige geschehen, die eine tiefe Beziehung zum eucharistischen Christus pflegen und bezüglich der Eucharistie theologisch gebildet sind.
Hier geht es weiter über die Weihe an Christus im Allerheiligsten Sakrament:
Einführung
#1 Die Weihe: Ein Weg der Heilung
#2 Die Weihe: Ein Weg der Heiligung
#3 Die Weihe: Eine Gnade zur Aufrichtung der Kirche
#4 Die Weihe: Ein Zeugnis für die Eucharistie
#5 Die Weihe: Maria, die eucharistische Frau
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Falls du die ganze Broschüre als pdf-Datei herunterladen möchtest:
Die Weihe an Christus im Allerheiligsten Sakrament (pdf)
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VERWEISE
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