Die Weihe #3 Eine Gnade zur Aufrichtung der Kirche

Wir verstehen die Weihe an Christus im Allerheiligsten Sakrament als eine Antwort auf den Unglauben dieser Zeit, der auch in der Kirche um sich greift. Tatsächlich begreifen wir die eucharistische Anbetung als ein höchstes Gebot unserer Zeit — genau dafür ist diese Weihe ein Ausdruck.

Selbst in der Kirche wissen immer weniger Gläubige um Christus in der heiligen Eucharistie, oder zumindest nur recht wenig. Und doch ist und bleibt Jesus im Allerheiligsten Sakrament das Herz der Kirche und die Mitte unseres Glaubens.

Wir glauben, dass er als wahrer Hirte neu erkannt werden möchte, besonders als der Hirte, der mit seiner mächtigen und vor allem liebenden Gegenwart im Allerheiligsten Sakrament unter uns lebt und für uns da ist.

Die Weihe an das Allerheiligste Sakrament verstehen wir als ein Mittel, um einem Unwissen über den eucharistischen Christus entgegenzuwirken. Sie soll dazu dienen, den Reichtum des Allerheiligsten Altarsakramentes wieder neu zu entdecken. Wir fühlen uns gerufen, dieses selbst zu tun und das Neuentdeckte weiterzugeben.

Vielleicht können wir auf diese Weise einen kleinen Teil dazu beitragen, unsere Kirche von ihrem eucharistischen Herz her wieder aufzubauen — alles durch die Gnade des Herrn, denn ohne ihn können wir nichts tun (vgl. Joh 15, 5).

Ohne Frage will uns die Nähe zum eucharistischen Jesus in der Anbetung auch immer tiefer an das Geschehen der heiligen Messe heranführen. Sie lebendig mitzufeiern und im würdigen Kommunionempfang zu reifen, ist eine bedeutsame Frucht von Anbetung (vgl. Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis, 66). Messe und Anbetung sind eine Kraftquelle sondergleichen für die Heiligung des Alltags.

Heiligung des Alltags, der neue Mensch in Christus zu werden und Christus in uns immer größer werden zu lassen — all dieses sind Prozesse, die grundlegend sind, um immer besser und tiefer die Berufung zu leben, in die wir hinein gestellt sind, gleich nun, um welchen Stand es sich handelt und welche Aufgaben dieser mit sich bringt. Das schließt die Entfaltung und das lebendige Leben und Ausüben unserer natürlichen Begabungen und Talente ein, die uns gegeben sind.

Ebenso gehört dazu der Empfang und das Ausüben der „Charismen mit besonderer Leuchtkraft“, wie das Zweite Vatikanum sie nennt (vgl. Dogmatische Konstitution Lumen Gentium: 12), und über die der Apostel Paulus in der Bibel im12. bis 14. Kapitel des Korintherbriefes lehrt.

Ein Leben aus der Anbetung des eucharistischen Christus stärkt und fördert letztlich das Leben und Ausüben unserer natürlichen Begabungen wie auch der Charismen mit besonderer Leuchtkraft bei jedem einzelnen.

Die regelmäßige Anbetung ist vergleichbar mit dem Verhalten der zehn klugen Jungfrauen, von denen Jesus in einem Gleichnis spricht (Mt 25, 1-13). Denn beim Verweilen in der allerheiligsten Gegenwart Jesu nährt sich der menschlichen Geist mit göttlicher Kraft und Liebe. Den klugen Jungfrauen gleich füllen die treuen Anbeter permanent das Öl der Liebe in ihre Lampen, und sie lernen ihren Bräutigam immer mehr kennen. So können sie ihm mit brennenden Lampen entgegeneilen und ihn schließlich in seiner Herrlichkeit aufnehmen.

All dieses bedenkend will die Weihe an das Allerheiligste Sakrament letztlich dazu beitragen, die Kirche wieder von ihrer Mitte her, dem eucharistischen Christus, aufzurichten, indem sie mit jedem einzelnen beginnt. Denn er oder sie pflegt — unterstützt durch eine solche Weihe — eine besondere Beziehung zu Christus in der Eucharistie.

Hier geht es weiter über die Weihe an Christus im Allerheiligsten Sakrament:
Einführung
#1 Die Weihe: Ein Weg der Heilung
#2 Die Weihe: Ein Weg der Heiligung
#4 Die Weihe: Ein Zeugnis über die Eucharistie
#5 Maria, die eucharistische Frau
#6 Die Weihe konkret

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Die Weihe an Christus im Allerheiligsten Sakrament (pdf)

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LITERATURVERWEISE:
Zweites Vatikanische Konzil: Dogmatische Konstitution Lumen Gentium. Rom, 21.11.1964
Papst Benedikt XVI: Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis. Rom, 22.2.2007

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