Ich bin vielleicht 13 oder 14 Jahre alt, als es darum geht, vom Fünfmeterturm zu springen. Mir ist mulmig, aber da ich mich nicht blamieren will, gehe ich, von meinen Freunden ermutigt, zur Turmanlage im Schwimmbad. Ich erinnere mich noch gut daran, wie ich schließlich an der Kante des Sprungbretts stehe, auf das sonnenfunkelnde Wasser hinunterschaue und die Menschen sehe, die im Becken wie kleine aufgedrehte Spielzeugfiguren ihre Bahnen ziehen. Willst du da wirklich runterspringen, frage ich mich und stehe ich da mit pochendem Herzen.
Vor einigen Jahren erlebe ich eine ähnliche Situation, als ich mich nach meiner fast zwanzigjährigen Zugehörigkeit zu einer evangelischen Gemeinde mit der wachsenden Sehnsucht nach der Eucharistie konfrontiert sehe, ohne dass ich dies zunächst verstehe. Ich beschließe das Wochenende in einem Kloster zu verbringen, um dort meine Überlegungen zu überprüfen und dort geschieht es. Ich fasse den Entschluss, wieder zur katholischen Kirche zurückzukehren. Die unbestimmte Sehnsucht nach Jesus in der Eucharistie und ein Traum vermitteln mir die nötige Gewissheit. Und wieder stehe ich auf einem Fünfmeterturm, der diesmal unsichtbar ist, aber nicht weniger einschüchternd. Glaube ich wirklich, dass Jesus in der Eucharistie so gegenwärtig ist, so real ist, dass er mich tragen, heilen und trösten kann? Und wieder pocht das Herz.
So wie es nie bereut habe, dass ich damals vom Fünfmeterturm gesprungen bin, so habe ich den „Sprung“ in die katholische Kirche ebenfalls nie bereut. Im Gegenteil, seitdem erfahre ich Tag für Tag immer mehr, wie Jesus in der Eucharistie in einer so dichten und realen Weise gegenwärtig ist, die ich sonst noch nirgendwo erlebt habe. Ich bemühe mich, jeden Tag eine Stunde in die Anbetung zu gehen. Warum? Weil ich erfahren habe, dass ich in der direkten Begegnung mit Jesus immer mehr verändert werde. Viele Ängste, unter denen ich verborgen litt, sind seitdem verschwunden, schwierige Situationen lösten sich, nachdem ich sie bewusst in die Anbetung getragen hatte. Und es gibt diese Momente, in denen ich in der Anbetung eine Ahnung von der Größe und Herrlichkeit Gottes habe, die ein Gefühl von der Herrlichkeit des Himmels vermittelt.
„Born to be free!, heißt diese kleine Serie. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass Jesus in der Anbetung seine Nähe so schenkt, dass diese wirklich frei macht, eine Freiheit die trägt und nicht vorübergehend oder eingebildet ist. Daher möchte ich Dich erneut einladen, Jesus bewusst in der Kommunion oder während der Anbetung zu begegnen, ihn anzuschauen und ihn einzuladen, in dein Leben zu kommen und diesen Sprung des Glaubens zu machen. Er wird dich nicht enttäuschen.
Wie denkst Du darüber?
… auch wenn das im Zweifel bedeutet, dass man dann gehen muss, wenn das Gegenüber sich einer Korrektur verweigert.
Sehr gut erkannt! Das war genau das, was ich mit Selbstschutz der Psyche der Menschen meinte. Es kommt nicht auf Personen hienieden und in Gemeinden an. Es kommt auf uns an. Am Himmelstor steht niemand, der Trau- oder Taufscheine, oder gar die Stempel darauf kontrolliert, nach dem Motto „warst du auch in der richtigen Gemeinde, Kirche, etc. pp?“
Gott schaut direkt in unsere Herzen und prüft, ob wir sein erstes Gebot erfüllt haben: Liebe deinen Nächsten wie dich selbst!
Lieber Gast auf Erden
Das erste Gebot ist immer noch:
„Höre, Israel, der Herr, unser Gott, ist der einzige Herr. Darum sollst du den Herrn, deinen Gott, lieben mit ganzem Herzen und ganzer Seele, mit all deinen Gedanken und all deiner Kraft.
Als zweites kommt hinzu: Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst.“
Markus 12, 29-31
Und wie haben die reagiert? Augen zu und durch, bis zum bitteren Ende?
Man kann nämlich aus solchen Situationen kaum unverletzt herauskommen, wenn der Glaube die Selbstschutzreaktionen des Menschen ausschaltet. Schlimmstenfalls endet das dann in einer ecclesiogenen Neurose, also einer schweren seelischen Erkrankung, aus der man ohne fachärztliche Hilfe nicht wieder heraus kommt.
Mit Glauben ist es nämlich wie mit allen Stoffen; allzuviel davon macht krank. Das wusste schon Paracelsus, als er sagte: „Die Dosis macht das Gift!“
Ich kann an dieser Stelle natürlich nicht näher ins Detail gehen. Einige haben sich sofort abgegrenzt und sich einer anderen Gemeinde angeschlossen, andere die Situation erduldet und darunter gelitten oder sich im Kampf verschlissen. Ich habe für mich die Erfahrung gemacht, dass es tatsächlich immer um die Frage geht, wem folge ich? Jesus oder einer Person, die sich an die Stelle Jesu setzt? Das habe ich für mich daraus gelernt, auch wenn das im Zweifel bedeutet, dass man dann gehen muss, wenn das Gegenüber sich einer Korrektur verweigert.
Glück gehabt – oder Pech, je nachdem von welcher Seite aus man den Fall betrachtet.
Ich wurde vor Jahren schon aus der Gemeinde vertrieben (eine euphemistische Umschreibung von akutem Mobbing), also habe ich auch Glück gehabt.
Das tut mir Leid! Ich habe solche schlechten Erfahrungen in der Gemeinde persönlich noch nicht machen müssen, sie allerdings bei betroffenen Freunden und Bekannten hautnah miterlebt.
Soeben in die Kath. Bloggerliste eingetragen.
Herzlich willkommen!
www. bloggerliste.blogspot.de
Danke! Und Gottes Segen!