Bestehen im Sturm – Warum eine 24/7-Anbetung? #1

Warum eigentlich eine Anbetung, die rund um die Uhr läuft, Tag und Nacht, 24 Stunden und 7 Tage in der Woche, 24/7? Warum setzen wir uns für eine solche Anbetung ein? Trotz unserer noch kleinen Anfänge

bleiben wir dran. Eine 24/7-Anbetung soll das Herz von HOPE werden, dem House of Prayer and the Eucharist. Das ist unsere Vision. Doch was soll das eigentlich bringen?

Es gibt viele Gründe dafür, deshalb entsteht hier eine Reihe von
Blogartikeln, die genau diese Fragen aufgreifen. Hier ist der erste.

Bestehen im Sturm – Warum eine 24/7-Anbetung?  #1

Eine 24/7-Anbetung hilft der Kirche und jedem einzelnen, in den Stürmen dieser Zeit zu bestehen und die Kirche trotz allem aufzubauen. Eine Bibelstelle des Alten Testamentes stellt hervorragend dar, warum permanentes Gebet und Anbetung in diesem Sinn erstrebenswert sind. Im Buch Exodus heißt es:

„Und Amalek kam und suchte in Refidim den Kampf mit Israel.  Da sagte Mose zu Josua: Wähl uns Männer aus und zieh in den Kampf gegen Amalek! Ich selbst werde mich morgen mit dem Gottesstab in meiner Hand auf den Gipfel des Hügels stellen. Josua tat, was ihm Mose aufgetragen hatte, und kämpfte gegen Amalek, während Mose, Aaron und Hur auf den Gipfel des Hügels stiegen. Solange Mose seine Hand erhoben hielt, war Israel stärker; sooft er aber die Hand sinken ließ, war Amalek stärker. Als dem Mose die Hände schwer wurden, holten sie einen Steinbrocken, schoben den unter ihn und er setzte sich darauf. Aaron und Hur stützten seine Arme, der eine rechts, der andere links, so dass seine Hände erhoben blieben, bis die Sonne unterging.“ (Ex /2. Mose 17, 8-12)

Was geschieht hier? Mose sieht das Volk Israel in Gefahr. Er schickt Josua in den konkreten Kampf, weiß aber gleichzeitig, dass nichts gewonnen werden kann ohne die Hilfe Gottes. Während nun Josua die Schlacht kämpft, gehen Mose, Aaron und Hur auf dem Berg, um zu beten. Den vollen Einsatz, auch körperlich, sehen wir an den erhobenen Händen des Mose.

Alle drei wissen, sobald sie nachlassen im Gebet zu Gott, verliert Josua unten am Fuß des Berges im Kampf Terrain. Deshalb stützen Aaron und Hur die Hände von Mose, damit er die Hände zu Gott im Gebet erhoben halten kann, Stunde um Stunde, bis der Tag sich neigt und der Sieg in ihren Händen liegt.

Aaron und Hur stützen Mose beim Gebet (Fotonachweis: http://nicksenger.com/onecatholiclife/c-s-lewis-joy-and-persistent-prayer-homily-for-the-29th-sunday-in-ordinary-time-year-c)

Die zum Teil auch historisch nachgewiesenen Geschehnisse des Volkes Israel im Alten Testament sind für uns heute starke Bilder für geistige Wahrheiten. Insofern ist das Alte Testament für uns sowohl zum einen religionsgeschichtliche Erbe und zum anderen ebenso unser geistiges Erbe. Es ist die gemeinsame Wurzel, die wir bis heute mit dem Volk Israel gemeinsam haben.

Wir sehen hier das Volk Israel im Kampf mit einem Gegner. Steht nicht auch heute unsere Kirche in einem Sturm, in einem geistigen Sturm voller Anfeindungen, Anklagen, Verdrehungen ihrer Wahrheit, bewusste oder unbewusst herbei geführte Missverständnisse über unseren Glauben?

Hinzu kommen die tatsächlichen Verfehlungen von Kirche, Laien wie Priestern, die die Wahrheit über Jesus Christus verdunkeln und sein reines Strahlen in die Welt hinein verhindern, zumindest aber einschränken und behindern. Dieses alles kann nach unserem Ermessen tatsächlich als ein Sturm bezeichnet werden.

Der Kampf Josuas gegen Amalek und das Gebet des Mose nun sind ein starkes Bild dafür, dass wir als Kirche und als Volk Gottes bestehen werden, wenn wir in leidenschaftliches Gebet gehen. Damit stellen wir Christus in die Mitte und erwarten den Sieg von ihm. Gemeint ist hier vor allem, dass wir mit festem Glauben gegen die äußeren Bedrängnisse bestehen und siegreich aus ihnen hervorgehen. Es ist das Bestehen gegenüber der Sünde und all der immer größer werdenden Verführungen, die dem Leben eines Christen widersprechen.

Mit dem Kampf gegen Amalek lehrt uns die Bibel hier durch das Beispiel des Mose, dass es die Hinwendung zu Gott in Gebet und Anbetung ist, die zum Sieg verhilft. Wenn wir uns tatsächlich, echt und authentisch vor Gott stellen wie Mose, mit allem, was uns bedrängt und am Herzen liegt, wird Gott mit seiner Hilfe nicht auf sich warten lassen. Hören wir es noch einmal:

„Solange Mose seine Hand erhoben hielt, war Israel stärker; so oft er aber die Hand sinken ließ, war Amalek stärker.“ (Ex / 2. Mose 17, 11)

Nun wollen wir hier keiner Arbeitsteilung das Wort reden, die da wäre: hier die Beter, dort die Aktiven. Im besten Fall sind immer beide Aspekte (der betende Mose und der aktive Josua) in einer Person vereint. So kommen wird zu einer Aktivität, die in Gebet und Anbetung verwurzelt ist. Das schließt natürlich nicht aus, dass es ausgesprochene Berufungen zu Gebet und Anbetung gibt, wie z.B. die zu einem kontemplativen Ordensleben.

Mose lehrt uns hier zudem die Ausdauer im Gebet. Er war unnachgiebig und entschlossen, nicht nachzulassen. Er ließ sich stützen, um das Gebet weiterzuführen. Denn er wusste: Josua wird im Kampf geschwächt, wenn er nachlässt, und verliert sogar alles, wenn er das Gebet aufgibt.

Hat nicht die Kirche heute vor allem ihre Anbetungs- und Gebetskultur verloren? Eine Kultur, die all die Aktivitäten von Kirche und Gemeinde letztlich in Gott verwurzelt hatte? Oder um im alttestamentlichen Bild zu bleiben: Haben wir nicht Gebet und Anbetung weitgehend aufgegeben und sind in der Gefahr, gegen Amalek zu unterliegen?

Wir glauben, dass so viele Aktivitäten in Kirche und Gemeinde zu leerem Aktionismus werden, weil Gebet und Anbetung fehlen. In der Folge wird Kirche „selbst gemacht“. Das ist hier in dem Sinn gemeint, dass das Tun aus rein menschlichem Wollen und Wünschen heraus entwickelt wird, ohne im Gebet darauf zu hören, ob es tatsächlich in Gottes Willen liegt. Darin besteht langfristig die Gefahr, dass das eigentliche Ziel, die Kirche aufzubauen, nicht erreicht wird – einfach weil die Aktivitäten nicht wirklich in Christus verwurzelt sind.

Anbetung im Gebetsraum von HOPE

Mit der Initiative einer 24/7-Anbetung wollen wir in der Kirche eine Anbetungs- und Gebetskultur wieder neu aufbauen und dazu beitragen, dass wir als Kirche in den Stürmen dieser Zeit im Glauben bestehen können.  Denn in Gebet und Anbetung liegt der Schlüssel, Jesus Christus wieder neu zu finden und alles in ihm zu verwurzeln.

Warum eine 24/7- Anbetung? Hier findest du einen zweiten Blogartikel dazu:
Jesus als Seenotretter – Warum eine 24/7-Anbetung? #2

 

 

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