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Gebet für Israel

Es ist historisch: Ab Montag, den 13.10.2025 sollen die noch lebenden Geiseln der Hamas freikommen, die Hamas habe nach US-Präsident Donald Trump seinem Friedensplan zugestimmt.

Die Geiseln waren am 7.10.2023 bei dem Großangriff der Hamas auf Israel gefangen genommen worden, dieser Angriff war von einer Brutalität gewesen, wie es sie nach dem Holocaust nicht gegeben hat. „Hunderte seien massakriert worden, Familien in ihren Häusern ausgelöscht“, so Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu in einem Telefongespräch mit dem damaligen US-Präsident Biden.

Die Freilassung der noch lebenden Geiseln ist für uns eine wunderbare Nachricht. Nicht nur dass es an sich eine gute Nachricht ist, besonders als Christen sind wir zudem Israel besonders verbunden.

Das ist auch der Grund, dass wir schon lange regelmäßig ein Gebet für Israel anbieten im Rahmen von HOPE. Vor allem hier Danke an Ulrike, die dieses aus der Taufe gehoben hat und auch uns hier immer mehr für dieses Anliegen sensibilisiert hat.

Die Rettung der Geiseln war für uns ein wichtiges Gebetsanliegen, wie überhaupt der Frieden in der gesamten Region.

Doch was ist diese besondere Verbindung zu Israel?

Sie ist zu allererst eine geistige. Das ganze Alte Testament in der Bibel spricht davon, dass das Volk Israel von Gott auserwählt wurde und mit ihm einen Bund geschlossen hat. Es ist das erste, priesterliche Volk Gottes, zu ihm hat  Gott zuerst gesprochen.

So wurde ihm  das Gesetz gegeben, als Mose am Berg Sinai die Zehn Gebote empfing , die auch für uns Christen eine zentrale Grundlage des Glaubens darstellen. Auch viele heutige, christliche Traditionen haben im jüdischen Kult ihre Wurzel. Sie sind unsere „älteren Brüder“ im Glauben.

Vor allem aber wurde Israel von Gott erwählt, weil aus ihm der Messias hervorgehen sollte, der Erlöser und Retter nicht nur Israels, sondern der gesamten Menschheit. Die Zeit des Alten Bundes ist die Zeit der Vorbereitung auf das Kommen des Messias Jesus Christus. Im Alten Bund wurde er durch die Propheten angekündigt. Mit dem Kommen Jesu Christi wurde die Hoffnung des Alten Bundes auf den Messias erfüllt. 

Das Alte bleibt hier aber nicht bedeutungslos. Wie ist das zu verstehen? Hat das alte Judentum nicht mit dem Kommen Jesu seine Aufgabe endgültig  erfüllt? Im Katechismus der katholischen Kirche wird in diesem Zusammenhang jedoch  von der bleibenden Erwählung Israels gesprochen (KKK 839) (1). 

Der lateinische Text „Eco sum resurectio“ bedeutet „Ich bin auferstanden“

„Das Heil kommt von den Juden“ (Joh 4,22), so heißt es bei dem Evangelisten Johannes. Besonders in diesem Satz finden wir die bleibende Erwählung Israels. Dies heißt vor allem, dass wir als Christen in die geistige Geschichte des jüdischen Volkes eingetreten sind.  Es sind ihre alten Verheißungen, die nun auch zu unseren werden, und die wir in Jesus erfüllt sehen.

Benedikt XVI führte dies bei seinem Besuch im Heiligen Land 1992 aus:

„So wird für die Gläubigen die Geschichte Israels die Geschichte aller und die Abrahamssohnschaft weitet sich aus zu den ‚Vielen‘ hin.“ (Benedikt XVI)

Das Alte und Neue Testament gehören insofern untrennbar zusammen.

„Diese Herkunft bleibt in dem Sinn immer lebendige Gegenwart, da es keinen Zugang zu Jesus und kein Eintreten der Völker in das Volk Gottes geben kann, ohne das gläubige Annehmen der Offenbarung Gottes, … welche die Christen das Alte Testament nennen.“ (Benedikt XVI)

Es ließ sich noch sehr vieles zu der tiefen, geistigen Verbindung von uns Christen zu Israel sagen, doch dies würde hier den Rahmen sprengen. 

Als Deutsche empfinden wir seit Auschwitz zudem eine besondere Verantwortung, für das jüdische Volk einzutreten und uns an seine Seite zu stellen und uns gegen jede Form des Antisemitismus auszusprechen. 

Dem Staat Israel die Existenzberechtigung abzusprechen, seine Vernichtung zu fordern und „From the river to the sea“ auf dem Gebiet Israels eine judenfreie Region zu schaffen, wie es die Hamas  fordert und was faktisch Töten und Vertreiben bedeutet, verurteilen wir aufs Schärfste und ist für uns Ausdruck eines höchst gefährlichen Antisemitismus nun von radikal-islamischer Seite.

Beim Gebet für Israel beten wir bezogen auf die politische Ebene um eine kluge und weise Politik des Staates Israels, um eine Politik, die Gott wohlgefällig ist, gerade in einer Situation, die von andauernden Konflikten und kriegerischen Auseinandersetzungen geprägt ist.

Solidarität mit Israel heißt hier für uns nicht, dass wir alles gutheißen, was die israelische Regierung tut, aber wir nehmen alles in unsere Fürbitte. Selbstverständlich beten wir für alle am Konflikt beteiligten Parteien — vor allem für eine tragfähige Lösung dort und einen andauernden Frieden.

Bezüglich der geistigen Ebene ist das wichtigste Gebet für uns, dass mehr und mehr jüdische Menschen in Israel Jesus Christus als ihren Messias erkennen und ihn als ihren Retter und Erlöser annehmen. Und das ist auch unser Gebet für die Kämpfer der Hamas. Wir glauben an einen Gott der Wunder!

 

VERWEISE
Katechismus der Katholischen Kirche, Absatz 839:
(839) „Wenn die Kirche das Volk Gottes des Neuen Bundes betrachtet, entdeckt sie in der Erwählung Israels das Volk Gottes des Alten Bundes, das nicht widerrufen wurde, denn ‚die Gnadengaben und die Berufung Gottes sind unwiderruflich‘ (Römer 11,29).“

BILDNACHWEISE
Titelbild: stanislav-vdovin@unsplash.com
Offene Tür: peter-herrmann@unsplash.com
Mose: will-favata@unsplash.com
Auferstandener Christus: will-favata@unsplash.com
Hebräischer Text: mick-haupt@unsplash.com
Klagemauer in Jerusalem: sander-crombach@unsplash.com
Christus: raghavendra-vonkathi@unsplash.com

Der eucharistische Rosenkranz

Hier möchten wir den eucharistischen Rosenkranz vorstellen. Diesen beten wir in unserer Anbetungsinitiative HOPE regelmäßig montags und dienstags zu Beginn der Anbetungsstunden, bevor wir in die Stille gehen (dienstags besonders für Priester und Priesterberufungen). Anfangs war es durchaus eine Frage für uns, wie eigentlich die eucharistische Anbetung Jesu, des Sohnes  Gottes,  und die Verehrung Mariens, seiner Mutter, zusammengehen?

Maria hat eine einzigartige Beziehung zur Eucharistie

Wir fanden in der Enzyklika Ecclesia de Eucharistia von Johannes Paul II, dass Maria, die Mutter Jesu, tatsächlich eine einzigartige Beziehung zur Eucharistie hat (vgl. Absatz Nr. 53, 55)

Als Mutter Jesu ist sie der Ursprung seines menschlichen Leibes.  Aus ihr hat Jesus, gezeugt vom Heiligen Geist, Fleisch angenommen, wie uns  die Bibel sagt (vgl. Lk 1,35). Gott wird Mensch in Jesus Christus. Die Mutter des Erlösers zu werden , das ist Marias große Erwählung.

Bei der Einsetzung der Eucharistie nun lesen wir in der Bibel die Worte Jesu: 

„Das ist mein Leib, der für euch hingegeben wird. … das ist mein Blut, das für euch vergossen wird.“ (Lk 22,19)

Die heilige Eucharistie ist insofern die Fortsetzung der Menschwerdung Christi. Nur in der heiligen Eucharistie ist Jesus Christus wahrhaftig unter uns leibhaft gegenwärtig, und das bis heute. Mit Leib und Blut gegenwärtig, unter den Gestalten von Brot und Wein.

Das ist etwas ungeheuer Großes, dass mit unserem Verstand kaum zu fassen ist. Fast das ganze Kapitel 6 im Johannesevangelium spricht davon. Jesus selbst lehrt uns dort, was er mit der Eucharistie einsetzen wird in der Nacht vor seinem Leiden (Joh 6, 22-71).

So singen wir berühmten im Hymnus von Thomas von Aquin: 

„Gottheit tief verborgen, betend nah ich dir (…) Augen, Mund und Hände täuschen sich in dir〈in dem, was meine Sinne erfassen〉,doch des Wortes Botschaft offenbart dich mir. Was Gottsohn gesprochen, nehm’ ich glaubend an, er ist selbst die Wahrheit, die nicht trügen kann.“ (Gotteslob Nr. 497)

Maria — erste und vollkommene Anbeterin des Sohnes Gottes

In Maria nun, die Jesus in ihrem Schoß empfing, als der Heilige Geist sie überschattete (vgl. Lk 1,35), dürfen wir die erste Anbeterin des menschgewordenen Gottes sehen.

Da sie unbefleckt empfangen und ohne Sünde war (1), konnte sie in vollkommener Reinheit erkennen und im Geiste schauen, wer da in ihrem Schoß heranwuchs, wen sie gebar, wen sie mit Josef aufzog und wer dem Volk Israel das ewige Reich Gottes verkünden und wer der ganzen Menschheit dieses Reich am Kreuz öffnen würde.

Sie wurde schon zur Anbeterin, als sie Jesus in ihrem Leib trug und der gerade menschwerdende Gott in ihrem Leib heranwuchs. In ihrer unbefleckten Reinheit war sie insofern nicht nur die erste, sondern auch die vollkommene Anbeterin ihres Sohnes.

Mit Maria zu Jesus gehen und Ihn anbeten

Aus der Betrachtung Mariens zum einen als vollkommene Anbeterin  und zum anderen mit ihrer einzigartigen Beziehung zum eucharistischen Christus war es für uns ein geradezu logischer Schluss, vor dem Allerheiligsten Sakrament einen eucharistischen Rosenkranz zu beten, also Maria zu ehren (das ist keine Anbetung!) und gleichzeitig  das Geheimnis der Eucharistie zu betrachten.

Dieses würdigt Maria  angesichts ihrer großen Erwählung im Erlösungswerk Jesu und angesichts ihrer besonderen Beziehung zur Eucharistie. Gleichzeitig betrachten wir Christus im Allerheiligsten Sakrament, der hier in der ausgesetzten Hostie mit seinem Leib gegenwärtig ist.

Wenn wir den eucharistischen Rosenkranz vor dem ausgesetzten Allerheiligsten  beten, gehen wir mit Maria zu Jesus und tauchen tiefer ein in dieses  größte Geschenk Jesu, die heilige Eucharistie. Denn Er selbst ist es, der sich hier schenkt.  Vor dem Allerheiligsten Sakrament befinden wir uns in seiner allerheiligsten Gegenwart und beten an, mit Maria, seiner Mutter.

Hier ist er nun, der Eucharistische Rosenkranz.
Wir wünschen euch viel Freude und Segen beim Gebet!

Er wird gebetet wie der übliche Rosenkranz.

Die fünf eucharistischen Geheimnisse sind:

1. Geheimnis … Jesus, der sich uns im Allerheiligsten Sakrament geschenkt hat.

2. Geheimnis … Jesus, der im Allerheiligsten Sakrament als wahrer Gott und Mensch gegenwärtig ist.

3. Geheimnis … Jesus, der im Allerheiligsten Sakrament unser Opfer ist.

4. Geheimnis … Jesus, der im Allerheiligsten Sakrament würdig ist, Tag und Nacht angebetet zu werden.

5. Geheimnis … Jesus, der im Allerheiligsten Sakrament unsere Wegzehrung ist.

Für diejenigen, die nicht vertraut mit dem Rosenkranz sind, hier eine genaue Anleitung:

Kreuzzeichen
Große Perle: Glaubensbekenntnis — Vater unser — Ehre sei dem Vater

3 kleine Perlen: Drei Ave Maria: Jesus, …

…der in uns den Glauben vermehre
…der in uns die Hoffnung stärke
…der in uns die Liebe entzünde

Große Perle: Ehre sei dem Vater

Große Perle: Vater unser
10 kleine Perlen: 10 Ave Maria (mit jeweils dem 1. Geheimnis eingefügt)
Ehre sei dem Vater – Fatimagebet  „O, mein Jesus“

Große Perle: Vater unser
10 kleine Perlen: 10 Ave Maria (mit jeweils dem 2. Geheimnis eingefügt)
Ehre sei dem Vater – Fatimagebet  „O, mein Jesus“

Große Perle: Vater unser
10 kleine Perlen: 10 Ave Maria (mit jeweils dem 3. Geheimnis eingefügt)
Ehre sei dem Vater – Fatimagebet  „O, mein Jesus“

Große Perle: Vater unser
10 kleine Perlen: 10 Ave Maria (mit jeweils dem 4. Geheimnis eingefügt)
Ehre sei dem Vater – Fatimagebet  „O, mein Jesus“

Große Perle: Vater unser
10 kleine Perlen: 10 Ave Maria (mit jeweils dem 5. Geheimnis eingefügt)
Ehre sei dem Vater – Fatimagebet  „O, mein Jesus“

Für diejenigen, die einzelnen Gebete des Rosenkranzes nicht kennen:

Das Kreuzzeichen: Im Namen des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen.

Das Apostolische Glaubensbekenntnis: Ich glaube an Gott, den Vater, den Allmächtigen, den Schöpfer des Himmels und der Erde, und an Jesus Christus, seinen eingeborenen Sohn, unsern Herrn, empfangen durch den Heiligen Geist, geboren von der Jungfrau Maria, gelitten unter Pontius Pilatus, gekreuzigt gestorben und begraben, hinabgestiegen in das Reich des Todes, am dritten Tage auferstanden von den Toten, aufgefahren in den Himmel; er sitzt zur Rechten Gottes, des allmächtigen Vaters; von dort wird er kommen, zu richten die Lebenden und die Toten. Ich glaube an den Heiligen Geist, die heilige katholische Kirche, Gemeinschaft der Heiligen, Vergebung der Sünden, Auferstehung der Toten und das ewige Leben. Amen.

Das Ehre sei dem Vater: Ehre sei dem Vater und dem Sohn und dem Heiligen Geist, wie im Anfang, so auch jetzt und alle Zeit und in Ewigkeit. Amen.

Das Vater unser: Vater unser im Himmel, geheiligt werde dein Name. Dein Reich komme. Dein Wille geschehe, wie im Himmel so auf Erden. Unser tägliches Brot gib uns heute. Und vergib uns unsere Schuld, wie auch wir vergeben unseren Schuldigern. Und führe uns nicht in Versuchung, sondern erlöse uns von dem Bösen. Amen.

Das Ave Maria: Gegrüßet seist du, Maria, voll der Gnade, der Herr ist mit dir. Du bist gebenedeit unter den Frauen, und gebenedeit ist die Frucht deines Leibes, Jesus … (hier wird das jeweilige Geheimnis eingefügt). Heilige Maria, Mutter Gottes, bitte für uns Sünder jetzt und in der Stunde unseres Todes.

Das Fatimagebet  „O, mein Jesus“
O mein Jesus, verzeih uns unsere Sünden, bewahre uns vor dem Feuer der Hölle, führe alle Seelen in den Himmel, besonders jene, die Deiner Barmherzigkeit am meisten bedürfen.

Die traditionellen (freudenreichen, lichtreichen, schmerzhaften und glorreichen) Geheimnisse  findet ihr hier: https://www.legion-mariens.de/legion-im-detail/gebete/rosenkranz/anleitung-zum-rosenkranz/


ANMERKUNGEN

(1) Zur unbefleckten Empfängnis und Sündelosigkeit Mariens:

Gott hat in seiner unermeßlichen Weisheit mit Maria ein einzigartigen, nicht von der Erbsünde befleckten Menschen geschaffen, „die neue Eva“, sozusagen die Eva vor dem Sündenfall. Diese sollte nun seinen Sohn zur Welt bringen, den göttlichen, neuen Adam, den Erlöser und Erstgeborenen der neuen Schöpfung.

Maria, die neue Eva, war gesegnet und voll der Gnade. Die Gnade konnte ungehindert in diesem reinsten, unbefleckten Geschöpf wirken. Daraus resultierte ihre Sündelosigkeit, ihr gänzliches Freisein von persönlicher Sünde während der Zeit ihres irdischen Lebens . 

Hier liegen auch die Verdienste Mariens. Anders als die erste Eva willigte Maria auch nicht in die kleinste Versuchung ein und bewahrte sich rein  durch ihren vollkommen auf Gott ausgerichteten Willen, im Zusammenspiel mit der permanent strömenden Gnade Gottes.


BILDNACHWEISE

Bilder von unsplash.com mit Dank an Mateus Campus Felipe (Titelbild), ddp-T7Z-C7gQN00 (Maria und Jesus, blauer Himmel), Mitch Hodge (Abendmahl, Kirchenfenster), Jonathan Dick (Maria und Jesus, Strahlenkranz), Matea Gregg (Anbeter vor dem Allerheiligsten)

 

Kommt, lasset uns anbeten!

Weihnachten ist DAS Fest der Anbetung. Wir feiern die erste Ankunft Jesu Christi in dieser Welt. Klein und verborgen, eingewickelt in ärmste Tücher liegt der menschgewordene Gott in einer Krippe in einem Stall, nur umgeben von der heiligsten Jungfrau, seiner Mutter, und Josef, seinem Ziehvater.

Und dann kommen die Hirten. Sie sind die ersten, die mit Maria und Josef anbeten, sie beten  den an,  der unser aller Messias und Erlöser ist.  Die Hirten — sie haben geglaubt, was die Engel ihnen sagten. Die Hirten — sie haben alles stehen und liegen lassen und sind herbei geeilt, um ihren Erlöser auf der Welt zu begrüßen. Es war nachts und auch im damaligen Israel eine kalte, unwirtliche Winternacht, doch sie haben nicht gezögert und sind dem Ruf der Engel gefolgt.

Die Hirten — Sie haben auch weiter geglaubt, als sie nur den armen Stall  und das Kind in der Krippe sahen, in dieser Armut und dem Elend, so arm wie sie, vielleicht sogar noch ärmer. Doch sie haben mit Maria und Josef angebetet, den Messias und  Erlöser, der noch völlig verborgen und nur im Glauben erkennbar, vor ihren Augen war.

Was sie sahen, war vielleicht nicht das, was sie sich unter dem Messias vorgestellt hatten, auf den das ganze Volk Israel seit Jahrhunderten wartete. Und doch glaubten sie und beteten an.

Gibt es hier nicht viele Parallelen zur Anbetung Jesu, wie sie uns heute vor dem Allerheiligsten Sakrament möglich ist? 

Auch wir Menschen von heute stellen uns Gott vielleicht anders vor als unter einer solchen armen Hostie verborgen. Auch wir müssen sehr oft einige Unwirtlichkeiten und innere Barrieren überwinden, um überhaupt erst zur eucharistischen Anbetung zu kommen. 

Vor allem aber brauchen auch wir den starken Glauben, dass Jesus Christus wahrhaftig gegenwärtig ist, mit Leib und Blut gegenwärtig, in der heiligen Eucharistie.

Auch für die  Hirten war der Messias und Erlöser, den sie vor sich mit ihren leiblichen Augen sahen,  nur im Glauben  erkennbar. Sie glaubten allein auf das Wort der Engel hin, die ihnen die Ankunft des Messias verkündeten und ihnen sagten, wo sie ihn finden.

Heute sind wir gerufen, das Wort der Heiligen Schrift und die Lehre der Kirche zu glauben, durch die Jesus Christus uns  sein Hierbleiben auf dieser Welt verkündet, und eben nicht nur im geistiger Weise. Sondern er hat entschieden mit seinem Opfer und als Auferstandener bei uns zu bleiben, mit Leib und Blut gegenwärtig, in der heiligen Eucharistie.

„Gottes Wohnen … in der Welt ist eine über alles Erwartbare hinausgehende Verleiblichung und Konkretisierung  von Gottes Sein mit den Menschen. ‚Gott ist im Fleisch‘ – gerade die unlösbare Verbindung Gottes mit seinem Geschöpf macht die Mitte des christlichen Glaubens aus.“ (Papst Benedikt XVI /Joseph Cardinal Ratzinger in: Gott ist uns nah. Eucharistie: Mitte des Lebens. 2005, S. 22)

„Gott … ist Mensch unter Menschen geworden und geblieben, so sehr geblieben, dass er sich im Geheimnis des verwandelten Brotes in unsere Hände und in unsere Herzen legt.“ (Papst Benedikt XVI /Joseph Cardinal Ratzinger in: Gott ist uns nah. Eucharistie: Mitte des Lebens. 2005, S. 76)

Schon im gesamten sechsten Kapitel des Johannesevangeliums weist uns Jesus auf das hin, was die Eucharistie sein wird, die er in der Nacht vor seinem Leiden stiftete: Jesus Christus selbst, mit Leib und Blut gegenwärtig  (vgl. Mt 26, 26-29; Mk 14, 22-26; Lk 22, 14-20; 1. Kor 11, 23-28).

„Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. … Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin, für das Leben der Welt.“ (Joh 6, 48)

Papst Benedikt XVI war es, der im besonderen auf den inneren Zusammenhang von eucharistischer Anbetung und Eucharistiefeier hinwies: 

„In der Eucharistie kommt uns ja der Sohn Gottes entgegen und möchte sich mit uns vereinigen, die eucharistische Anbetung ist nichts anderes als die natürliche Entfaltung der Eucharistiefeier, die in sich selbst der größte Anbetungsakt der Kirche ist.“ (Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis, 2007: 66) 

Er zitiert an gleicher Stelle den heiligen Kirchenvater Augustinus, der schon im 4. Jahrhundert sagte:

„Niemand isst dieses Fleisch, ohne zuvor anzubeten, … wir würden sündigen, wenn wir es nicht anbeten.“ (Zit. in: Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis, 2007: 66)

Lasst uns wie die Hirten herbeieilen, zu Jesus Christus, unserem Erlöser, und ihn anbeten. Wie die Hirten ihn erkannten als armes Kind in der Krippe, lasst uns ihn immer tiefer in der armen Gestalt der Hostie erkennen. Und ihn dann mit immer größerem Bewusstsein in der Kommunion empfangen.

Lasst es uns tun, gerade in unseren Zeiten, die oft so hoffnungslos scheinen und in der das wahrhaft Heilige und Gute und sogar selbst Gott so verkannt, missverstanden und verleumdet wird, bis hin zur offenen Verfolgung. Doch wir haben im Letzten die Hoffnung auf unseren Erlöser Jesus Christus. Kommt, lasset uns anbeten!

Wer Interesse an einem intensiven Weg der eucharistischen Anbetung hat, der ist eingeladen, sich Christus in der Heiligen Eucharistie zu weihen, mehr dazu zu finden ist hier.

Ein Gott, der aufhorcht

Wer hat das vielleicht schon einmal gedacht: Was nützt das ganze Beten? Die Welt zerfällt  in Scherben, die Nationen spielen gerade verrückt und all das, was für uns als Christen hoch und heilig ist, wird mit Füßen getreten, wo wir auch hinschauen,  wir sehen, dass wir als Gläubige in einer schrumpfenden Kirche mehr und mehr zu Minderheit werden. Wo ist da Gott? Hat das denn alles noch Sinn mit dem Glauben?

Wir sind nicht die ersten mit solchen Zweifeln und Anfragen, das sehen wir schon in der Bibel, im Buch Maleachi:

„Es hat keinen Sinn, Gott zu dienen. Was haben wir davon, wenn wir auf seine Anordnungen achten, …, denn die Frevler haben Erfolg, sie stellen Gott auf die Probe und kommen doch straflos davon.“ (Mal 3, 15).

Interessant ist, wie Gott darauf reagiert. 

„Der Herr horchte auf und hörte hin und man schrieb vor ihm ein Buch, das alle in Erinnerung hält, die den Herrn fürchten und seinen Namen achten.“ (Mal 3, 16)

Persönlich fand ich dieses Aufhorchen Gottes sehr berührend. Wir reden nicht ins Leere, selbst wenn wir unseren Zweifeln und Anfragen Ausdruck geben. Gott ist wirklich da, auch wenn er uns von unserem Erleben her gerade sehr fern scheint.

Er antwortet dem Propheten Maleachi:

„Was ihr über mich sagt ist kühn.“ (Mal, 3, 13).

Und dann erinnert er an das, was er denen versprochen hat, die seinen Namen ehren und hochhalten. Und es ist nur Recht, dieses auch heute in Anspruch zu nehmen.

Denn sein Wort ist ewig und in ihm finden wir die Wahrheit, ungetrübt durch die Lügen und Verdrehungen der Welt. Durch das Wort Gottes wird uns das Handeln Gottes deutlich, es offenbart uns sein Wirken in der Welt.

Er sprich uns durch sein Wort die große Verheißung an die Treuen und Standhaften zu, die auch in Bedrängnissen am Herrn festhalten, die unablässig auf ihn vertrauen und die nicht aufhören, an seinen Geboten festzuhalten, gleichgültig, was die Welt sagt, und wenn es noch so sehr dem Zeitgeist widerspricht.

„Für euch aber, die ihr meinen Namen fürchtet, wird die Sonne der Gerechtigkeit aufgehen, und ihre Flügel bringen Heilung. Ihr werdet hinausgehen und Freudensprünge machen, wie Kälber, die aus dem Stall kommen.“ (Mal 3, 20)

„Sie werden an dem Tag, den ich herbeiführe, mein besonders Eigentum sein. Ich werde gut zu ihnen sein, wie ein Mann gut ist zu seinem Sohn, der ihm dient. Dann werdet ihr wieder den Unterschied sehen zwischen dem Gerechten und dem, der Unrecht tut.“ (Mal 3,  17-18)

Gott ermutigt uns durch sein Wort, an ihm festzuhalten. Er ruft uns, noch intensiver auf seine Verheißungen zu bauen, sie tiefer zu verstehen und sie zu ergreifen, gerade jetzt, und immer mehr Nähe zu ihm zu wagen.

Für die, die sich von dem Herrn abwenden und abgewandt bleiben, obwohl sie die Möglichkeit hätten, sich ihm zuzuwenden, spricht der Herr Worte des Gerichts. 

„Denn seht, der Tag kommt, er brennt wie ein Ofen: da werden alle Überheblichen und Frevler zur Spreu, und der Tag, der kommt, wird sie verbrennen, spricht der Herr der Heere. Weder Wurzel noch Zweig wird ihnen bleiben.“ (Mal 3,19)

Wir sollten dieses nicht triumphalistisch verstehen und uns hüten, diese Worte der Heiligen Schrift dazu zu missbrauchen, selbst zu verurteilen, denn das Urteil gehört allein Gott. Gott allein kennt die Herzen. Wir alle sind Sünder. Wer kann vor dem Herrn ohne seine Liebe und Barmherzigkeit bestehen?

Es sollte uns immer bewusst sein, wie viel wir vom Herrn schon empfangen durften. Wir sind gerettet allein aus Gnade. Wir verstehen es als eine Vereinigung mit der Barmherzigkeit Gottes,  derer wir selbst unablässig bedürfen, in die Fürbitte zu gehen, besonders für die, die gefährdet sind, auf ewig verloren zu gehen.  

Wo finden wir den Herrn, um uns  immer tiefer zu ihm zu bekehren? Wir finden ihn besonders in seiner dichtesten, und stärksten Gegenwart in der heiligen Eucharistie. Gehen wir nicht nur zur heiligen Messe, um ihn zu empfangen, sondern ehren wir ihn auch in der Anbetung, sei es still in einer Kirche vor dem Tabernakel, sei es bei der Aussetzung des Allerheiligsten in Gemeinschaft im Lobpreis oder allein in der Stille.

Gehen wir zu Ihm, zu Jesus, der unsere Hoffnung ist in diesen Zeiten der Drangsal, empfangen wir von ihm Trost, Heilung, Hoffnung und Stärke, um mit ihm zu bestehen.

Wer Interesse an einem intensiven Weg der eucharistischen Anbetung hat, der ist eingeladen, sich Christus in der Heiligen Eucharistie zu weihen, mehr dazu zu finden ist hier.

Ein eucharistisches Wunder zu Weihnachten in Liegnitz

Die Verwunderung war nicht schlecht, als Pfarrer Andrzej Ziombra am 4. Januar 2013 den Tabernakel in seiner Pfarrkirche St. Hyacintha im polnischen Liegnitz (oder auch Legnice, Legnica) öffnete.

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Jesus als Seenotretter – Warum eine 24/7-Anbetung? #2

Was hat Strandwacht und Rettungsschwimmen mit Anbetung und Mission zu tun, und vor allem mit 24/7-Anbetung? Einige Gedanken vom kurzen sommerlichen Inselaufenthalt.

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Old school oder höchst aktuell? Maria – Mutter der Kirche

Mater ecclesiae, „Mutter der Kirche“ –  erst 2018 erhob Papst Franziskus diesen Titel Mariens zum Gedenktag. „Maria, Mutter der Kirche“ in den liturgischen Kalender einzufügen, löste Erstaunen – mitunter mit hochgezogener Braue – in der Kirche aus. Hatte die Kirche keine anderen Probleme?

Dieser Titel Mariens tauchte zwar schon im 4. Jahrhundert in den Schriften des Kirchenvater Ambrosius auf und war im Hochmittelalter weit verbreitet, aber er wurde bisher nicht kirchenweit gefeiert. Allen Kritikern zum Trotz sollte sich dieses jetzt durch die Entscheidung des Papstes ändern.

Maria als „mater ecclesiae“ – das Original dieses Mosaiks findet sich auf den Petersplatz in Rom. Papst Johannes Paul II ließ es dort anbringen als Dank für den Schutz Mariens bei dem Attentat, das am 13.5.1981 auf ihn verübt wurde.

Skeptisch war ich nicht, als ich per überraschendem Google-Ergebnis davon erfuhr, vor kurzem erst. Eher traf es mich und ich war berührt. Angerührt war ich, weil ich mich an eine persönliche Erfahrung im Gebet erinnerte, die zwar schon etwas länger her ist, aber recht intensiv war. Ich hatte es damals im Gebet so verstanden, dass der Herr genau das wünschte: Dass seine heiligste Mutter als „Mutter der Kirche“ geliebt und verehrt wird. Das kam nun bei mir zusammen: Meine Gebetserfahrung und diese recht aktuelle Intervention des Papstes.

Blick vom Petersplatz in Rom auf die Kuppel des Petersdoms.

Nun glaube ich, dass die Kirche vom Heiligen Geist geführt wird, und dass Christus durch vieles in die Welt hinein spricht, eben auch durch die kirchliche Liturgie. Und auch zum Beispiel durch diese nun keineswegs so unwesentliche Aktion, einen neuen liturgischen Gedenktag in den kirchlichen Kalender einzuführen. Meine Neugier war erwacht, und ich wollte dem weiter nachgehen, denn erschlossen hatte sich mir der tiefere Sinn von mater ecclesiae noch nicht.

Das Originalmosaik „Mater ecclesiae“ am Petersplatz in Rom.

Auf eine Spur kam ich, als ich entdeckte, dass Papst Franziskus diesen neuen Gedenktag jeweils auf den Montag nach Pfingsten gelegt hatte[i]. Von je her wird Pfingsten als das Geburtsfest der Kirche gefeiert. „Mutter der Kirche“ so nah an Pfingsten – das war sicher kein Zufall.

Was war an Pfingsten eigentlich geschehen? Ja, die Apostel und Jünger empfingen den Heiligen Geist, sie gingen heraus aus dem Obergemach, sie fingen an zu predigen, zu taufen und die erste Gemeinden entstanden; sie hoben sozusagen die Kirche in der Kraft des Heiligen Geistes aus der Taufe. Deshalb: Geburtsfest der Kirche. Maria war als Mutter des Erlösers selbstverständlich bei dieser ersten Ausgießung des Heiligen Geistes in Jerusalem dabei (vgl. Apg 1, 14).

Von ihr als „Mutter der Kirche“ zu sprechen hat aber noch eine größere Bewandtnis als ihre bloße Anwesenheit. Ich kam darauf, als ich bei Romano Guardini, einem bedeutenden katholischen Theologen, vom inneren Vollzug von Kirche las. Was war an Pfingsten in den Aposteln und Jüngern geschehen? Romano Guardini weist genau auf diesen inneren Vollzug hin, wenn er über die Veränderung des Petrus nach der ersten Ausgießung des Heiligen Geistes am Pfingsttag in Jerusalem schreibt:

„Er ist nicht nur mutig geworden oder hat Erkenntnis gewonnen, sondern er steht zu Jesus in einer neuen Weise: wie einer, der Macht erhalten hat und nun mit Autorität verkündet. Er redet nicht über Jesus, sondern aus der Verbindung mit Ihm heraus, von Ihm her.“   (R. Guardini in: Der Herr, 1957, S. 531)

Doch vorher war es so, als haben die Apostel und Jünger vor Pfingsten nur vor Jesus gestanden. Vor ihm. Sie haben mit ihm gelebt, sie sind mit ihm umher gezogen, sie haben sein Wort gehört, sie haben seine Taten gesehen und sie glaubten an ihn. Aber sie standen immer nur vor ihm.

Sie liefen mit ihm durchs Land und bekannten sich zu ihm, aber trotzdem war da noch diese Distanz. Sie sahen ihn und standen nur vor ihm, sie hörten ihn und standen nur vor ihm. Selbst nach seiner Auferstehung, als sie ihn sahen und hörten und mit ihm aßen, ist da noch diese Distanz.

Jesus war noch nicht in ihnen lebendig. Er lebte noch nicht in ihnen. Sie konnten noch nicht in Fülle auf seine Kraft und Inspiration zugreifen, denn er lebte noch nicht in ihnen. Dementsprechend verhielten sie sich: Sie waren furchtsam und ängstlich, sie zogen sich zurück, verschlossen die Türen.

Das war angesichts der angespannten Lage in Jerusalem für die Anhänger Jesu eine mehr als verständliche Reaktion, schließlich war ihr ‚Anführer Jesus‘ vor kurzer Zeit noch schändlich am Kreuz hingerichtet worden, und die Angst um ihr Leben war nicht unberechtigt. Doch dann kommt der Heilige Geist. Es ist Pfingsten.

Und der Heilige Geist wirkt genau das: Christus wird in den Apostel und Jüngern lebendig. Es ist die erste und vornehmste Aufgabe des Heiligen Geistes: Jesus in uns zu gebären.

Jesus lebt nun in den Jüngern und es verändert sie völlig: Sie gehen heraus aus der verschlossenen Kammer, sie sind voller Freude und Begeisterung, sie verkünden und taufen. In dieser angespannten Lage. Die Kirche ist geboren. Und zuerst ist es dieser innere Vollzug, der die Kirche zum lebendigen, kraftvollen Leib Christi macht: Jesus lebt in uns durch die Kraft des Heiligen Geistes.

An Pfingsten erfüllte sich das Wort Jesu, das er sprach, als er das letzte Mal im Tempel gelehrt hatte. Er betete hier zum Vater für seine Apostel und alle Glaubenden:

„Und ich habe ihnen die Herrlichkeit gegeben, die du mir gegeben hast; denn sie sollen eins sein, wie wir eins sind, ich in ihnen und du in mir. So sollen sie vollendet sein in der Einheit, damit die Welt erkennt, dass du mich gesandt hast“. (Joh 7, 22-23)

Und Maria? Maria war die Ausnahme. Bei ihr war es anders. Nicht alle standen nur vor Jesus bevor der Heilige Geiste zum ersten Mal herabkam. Sie nicht. Denn sie war diejenige gewesen, die ganz im Verborgenen zuallererst Jesus durch die Kraft des Heiligen Geistes in sich hinein empfing. Es war, als der Heilige Geist Jesus in ihr zeugte. Die Bibel sagt uns:

„Der Heilige Geist wird über dich kommen, und die Kraft des Höchsten wird dich überschatten. Deshalb wird auch das Kind heilig und Sohn Gottes genannt werden.“ (Lk 1, 35)

So war Maria das erste Geschöpf, in dem Jesus lebte. Und das in unerreichbarer, einzigartiger Weise, denn sie empfing ihn nicht nur geistig in sich hinein, sondern leiblich.

In ihr wuchs, von ihrem Fleisch, der Sohn Gottes heran. Wir können davon ausgehen, dass sie durch dieses Geschehen in einzigartiger Weise, auch geistig, mit dem Heiligen Geist erfüllt war. Es wäre nun abwegig und unlogisch zu denken, nach der Geburt Jesu hätte der Heilige Geist sie wieder verlassen.

Während ihres ganzen Lebens lebte Christus schon unnachahmlich in geistiger Weise in ihr, noch ganz verborgen vor der Welt in Nazareth, wo sie ihn mit Joseph aufzog, und überall dort, wohin sie ihn mit den Jüngerinnen begleitete. Wie sie wohl das erste Pfingsten in Jerusalem erlebt haben mag?

Den inneren Vollzug von Kirche betrachtend kommt es uns vielleicht etwas näher, was mit Maria als „Mutter der Kirche“ in tieferer Bedeutung gemeint sein kann. In theologischer Sprache heißt es, der Titel mater ecclesiae weise auf Maria als dem ‚personifizierten Urbild der Kirche‘ hin.

Ihre unbefleckte Empfängnis vor Augen ist sie tatsächlich das erste menschliche Geschöpf, das nicht nur Vorbild ist, sondern tatsächlich Urbild des neuen Volkes Gottes, das Christus sich durch die Kirche und in seiner Kirche versammeln will.

Maria ist natürlich auch Mutter der Kirche in ganz einfachem Sinn: Ohne Maria gäbe es keinen Jesus. Sie hat ihn geboren. Ihr „Ja“ erst öffnete den Weg zur Menschwerdung Gottes.

Ich glaube, dass dieser neue Gedenktag mater ecclesia uns auf etwas sehr Notwendiges hinweisen will, in diesen Zeiten, in denen nicht nur die Kirche im Sturm steht: Wir brauchen es mehr denn je, dass Christus in uns stark und lebendig ist, durch die Kraft des Heiligen Geistes.

So beten wir mit Maria, Mutter der Kirche: Komm, Heiliger Geist!

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VERWEISE und ANMERKUNGEN

Fotonachweise:
1) Mater ecclesiae in Rom: https://fatherjerabek.com/page/33/
2) Maria an Pfingsten: https://www.goodstreams.org/videogallery/pentecost-in-legos/
3)Heilige Familie: http://stdavidparish.org/008-pregnant-mary/
Alle anderen Fotos sind urheberrechtlich frei. Falls irgendwelche  Angaben nicht korrekt sind oder wir einen Fotonachweis übersehen haben, macht uns bitte per PN oder in den Kommentaren darauf aufmerksam, damit wir es korrigieren können. Danke!

[i] In Deutschland gibt es eine besondere Regel für diesen neuen Gedenktag, da der Pfingstmontag hier als zweiter, gebotener Feiertag begangen wird. Deshalb wird am Pfingstmontag keine hl. Messe von ‚Maria, Mutter der Kirche‘ gefeiert. Es liegt es in der Entscheidung der deutschen Bistümer, wann der Gedenktag ‚Maria, Mutter der Kirche‘ innerhalb der Woche nach Pfingsten gefeiert wird.

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