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Kommt, lasset uns anbeten!

Weihnachten ist DAS Fest der Anbetung. Wir feiern die erste Ankunft Jesu Christi in dieser Welt. Klein und verborgen, eingewickelt in ärmste Tücher liegt der menschgewordene Gott in einer Krippe in einem Stall, nur umgeben von der heiligsten Jungfrau, seiner Mutter, und Josef, seinem Ziehvater.

Und dann kommen die Hirten. Sie sind die ersten, die mit Maria und Josef anbeten, sie beten  den an,  der unser aller Messias und Erlöser ist.  Die Hirten — sie haben geglaubt, was die Engel ihnen sagten. Die Hirten — sie haben alles stehen und liegen lassen und sind herbei geeilt, um ihren Erlöser auf der Welt zu begrüßen. Es war nachts und auch im damaligen Israel eine kalte, unwirtliche Winternacht, doch sie haben nicht gezögert und sind dem Ruf der Engel gefolgt.

Die Hirten — Sie haben auch weiter geglaubt, als sie nur den armen Stall  und das Kind in der Krippe sahen, in dieser Armut und dem Elend, so arm wie sie, vielleicht sogar noch ärmer. Doch sie haben mit Maria und Josef angebetet, den Messias und  Erlöser, der noch völlig verborgen und nur im Glauben erkennbar, vor ihren Augen war.

Was sie sahen, war vielleicht nicht das, was sie sich unter dem Messias vorgestellt hatten, auf den das ganze Volk Israel seit Jahrhunderten wartete. Und doch glaubten sie und beteten an.

Gibt es hier nicht viele Parallelen zur Anbetung Jesu, wie sie uns heute vor dem Allerheiligsten Sakrament möglich ist? 

Auch wir Menschen von heute stellen uns Gott vielleicht anders vor als unter einer solchen armen Hostie verborgen. Auch wir müssen sehr oft einige Unwirtlichkeiten und innere Barrieren überwinden, um überhaupt erst zur eucharistischen Anbetung zu kommen. 

Vor allem aber brauchen auch wir den starken Glauben, dass Jesus Christus wahrhaftig gegenwärtig ist, mit Leib und Blut gegenwärtig, in der heiligen Eucharistie.

Auch für die  Hirten war der Messias und Erlöser, den sie vor sich mit ihren leiblichen Augen sahen,  nur im Glauben  erkennbar. Sie glaubten allein auf das Wort der Engel hin, die ihnen die Ankunft des Messias verkündeten und ihnen sagten, wo sie ihn finden.

Heute sind wir gerufen, das Wort der Heiligen Schrift und die Lehre der Kirche zu glauben, durch die Jesus Christus uns  sein Hierbleiben auf dieser Welt verkündet, und eben nicht nur im geistiger Weise. Sondern er hat entschieden mit seinem Opfer und als Auferstandener bei uns zu bleiben, mit Leib und Blut gegenwärtig, in der heiligen Eucharistie.

„Gottes Wohnen … in der Welt ist eine über alles Erwartbare hinausgehende Verleiblichung und Konkretisierung  von Gottes Sein mit den Menschen. ‚Gott ist im Fleisch‘ – gerade die unlösbare Verbindung Gottes mit seinem Geschöpf macht die Mitte des christlichen Glaubens aus.“ (Papst Benedikt XVI /Joseph Cardinal Ratzinger in: Gott ist uns nah. Eucharistie: Mitte des Lebens. 2005, S. 22)

„Gott … ist Mensch unter Menschen geworden und geblieben, so sehr geblieben, dass er sich im Geheimnis des verwandelten Brotes in unsere Hände und in unsere Herzen legt.“ (Papst Benedikt XVI /Joseph Cardinal Ratzinger in: Gott ist uns nah. Eucharistie: Mitte des Lebens. 2005, S. 76)

Schon im gesamten sechsten Kapitel des Johannesevangeliums weist uns Jesus auf das hin, was die Eucharistie sein wird, die er in der Nacht vor seinem Leiden stiftete: Jesus Christus selbst, mit Leib und Blut gegenwärtig  (vgl. Mt 26, 26-29; Mk 14, 22-26; Lk 22, 14-20; 1. Kor 11, 23-28).

„Ich bin das lebendige Brot, das vom Himmel herabgekommen ist. … Das Brot, das ich geben werde, ist mein Fleisch, ich gebe es hin, für das Leben der Welt.“ (Joh 6, 48)

Papst Benedikt XVI war es, der im besonderen auf den inneren Zusammenhang von eucharistischer Anbetung und Eucharistiefeier hinwies: 

„In der Eucharistie kommt uns ja der Sohn Gottes entgegen und möchte sich mit uns vereinigen, die eucharistische Anbetung ist nichts anderes als die natürliche Entfaltung der Eucharistiefeier, die in sich selbst der größte Anbetungsakt der Kirche ist.“ (Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis, 2007: 66) 

Er zitiert an gleicher Stelle den heiligen Kirchenvater Augustinus, der schon im 4. Jahrhundert sagte:

„Niemand isst dieses Fleisch, ohne zuvor anzubeten, … wir würden sündigen, wenn wir es nicht anbeten.“ (Zit. in: Nachsynodales Apostolisches Schreiben Sacramentum Caritatis, 2007: 66)

Lasst uns wie die Hirten herbeieilen, zu Jesus Christus, unserem Erlöser, und ihn anbeten. Wie die Hirten ihn erkannten als armes Kind in der Krippe, lasst uns ihn immer tiefer in der armen Gestalt der Hostie erkennen. Und ihn dann mit immer größerem Bewusstsein in der Kommunion empfangen.

Lasst es uns tun, gerade in unseren Zeiten, die oft so hoffnungslos scheinen und in der das wahrhaft Heilige und Gute und sogar selbst Gott so verkannt, missverstanden und verleumdet wird, bis hin zur offenen Verfolgung. Doch wir haben im Letzten die Hoffnung auf unseren Erlöser Jesus Christus. Kommt, lasset uns anbeten!

Wer Interesse an einem intensiven Weg der eucharistischen Anbetung hat, der ist eingeladen, sich Christus in der Heiligen Eucharistie zu weihen, mehr dazu zu finden ist hier.

Ein eucharistisches Wunder zu Weihnachten in Liegnitz

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Hirsche, Hirsche, Hirsche

Es ist Advent, und schon ist man umgeben von Hirschen. Noch bevor die Adventszeit begonnen hatte, war die Überflutung mit Weihnachtsdekorationen schon da; und immer wieder Hirsche.

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